Hier ein Auszug aus der Leseprobe:
Zugegeben: es war „nur“ ein Experiment! Mir einen fiktiven Todestag zu setzen: 16. April 2016. Bis dahin waren es zum Zeitpunkt des Entschlusses noch vier Jahre. Ich hatte keine Ahnung, welche weitreichenden Konsequenzen so ein Termin mit sich bringt. Vier Jahre: die Zeit war zu kurz, um sie mit Nebensächlichem und Lästigem zu verbringen. Was aber ist mir denn wirklich wichtig in Anbetracht der noch verbleibenden Zeit?
Es hat geklappt, endlich neue Prioritäten zu setzen und wichtige Entscheidungen fällen. Und wer seine Deadline überlebt, wie ich, der hat plötzlich ein Mehr an Zeit. Mit geschenkter Zeit lebt es sich auch völlig anders!
Die vier Jahre bis zur Deadline waren wie ein spannender Countdown, der tiefgreifende Veränderungen mit sich brachte. Endlich war es möglich, aus freiem Willen heraus ersehnte Entscheidungen zu treffen, festgefahrene
Strukturen zu verändern, einengende Systeme zu verlassen und das Leben neu zu gestalten.
Eines war nicht möglich: den fiktiven Todestag einfach zu vergessen, aus dem Gedächtnis zu streichen und zu verdrängen. Dazu hatte er sich viel zu fest mitten im Leben breit gemacht!